Whispers In The Shadow + Golden Apes + No Love Lost

WHISPERS IN THE SHADOW

Die dienstälteste Gothic/Dark-Rock-Band Österreichs (gegründet 1996), veröffentlichte 2023 mit „Ghosts“ ihr elftes Album. Einmal mehr stellt die Band um den charismatischen Frontman Ashley Dayour (The Ðevil & The Uñiverse) ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis. Die Reise führt diesmal in härtere Gefilde.

Tiefer gestimmte, monolithisch aufeinander getürmte Gitarrenwände, donnerndes Schlagzeug und dröhnender Bass, der aus den Untiefen der Erde zu kommen scheint. Darüber psychedelische Keyboard-Teppiche und Ashley’s unverkennbarer Gesang, der die Band zu dem macht, was sie ist. Auch nach 27 Jahren gilt: Erwarte das vertraut Unerwartete.

„Ghosts“ ist ihr bisher härtestes Album und reiht sich in die düstersten Alben der Band-Geschichte ein. Allen voran das 13-minütige Kernstück des Albums „Majesty & Torment“ das mit seinen zahlreichen Takt-, Riff- und Tempo-Wechsel und seinem progressiven Zugang mehr als nur überrascht. „Sacred Fear“ fließt wie ein unbarmherziger Lavamalstrom vor sich hin und der Opener „Totems Of Decline“ beschwört eine dystopische Vision, die längst Wirklichkeit geworden zu sein scheint. Daneben öffnen WHISPERS IN THE SHADOW mit Songs wie „A Haunting“ oder „Ghost Loop Remedy“ die Tür in dark-wavige Gefilde,
allerdings immer mit einem Twist und einer gewissen Härte, die man in diesem Genre sonst vergeblich sucht.

Thematisch ist „Ghosts“ eine Reise in den Abyss, eine Wanderung durch menschliche und unmenschliche Abgründe. Eine Zwiesprache mit Schatten und Geistern. Sowohl Gesellschaftlichen als auch Persönlichen. Dämonen wie Süchte („A Haunting“), Paranoia („Ghost Loop Remedy“), selbstgerechte Ignoranz („Totems Of Decline“) und Chauvinismus („Harpies“) werden beschworen.

Am Ende steht die Reise in und durch den Abyss („Majesty & Torment“), die Konfrontation mit der Angst vor der Angst und letztendlich die Erkenntnis, dass die Geister ein Teil von einem selbst sind („Poltergeist“), das eigene Ego als Endgegner.

Für das Cover-Artwork zeigt sich wieder Visual Artist Billy Phobia verantwortlich. Er griff auf die magische Technik des automatischen Zeichnens zurück und ließ sich von den Geistern der Musik inspirieren, die ihren Weg direkt auf das Cover schafften.

WHISPERS IN THE SHADOW starren auf „Ghosts“ nicht nur in den Abyss bis er zurückstarrt, sie gehen durch ihn hindurch und scheuen sich nicht mit den dort heimischen Dämonen Kaffee zu trinken und Kuchen zu essen. In diesem Sinne: Let’s get haunted!

GOLDEN APES

Der Dark Wave und Post Punk der Golden Apes nimmt dich mit auf eine Reise von den geaderten Flüssen der Melancholie zu den zerklüfteten Felsen der Zerstörung, von den Wüsten der Trostlosigkeit zu den weiten Ozeanen der Sehnsucht, von den lichtlosen Abgründen der Verzweiflung zu den höchsten Gipfeln, die den Himmel durchbohren…man kann seinen Finger nicht auf diese emotionale Landkarte legen und Gewissheit darüber erlangen, an welchen Ort die Musik der Golden Apes einen bringen wird. Du wirst alles finden wonach du begehrst und doch gleichermaßen an entgegengesetzten Polen danach suchen müssen, ein Atlas, der sich mit jedem Ton, der in deine Ohren dringt und mit jeder Silbe, die in deinen Kopf dringt, formt und verändert. Es sind Trojanische Harmonien….

Von ihrem Debüt “Stigma 3:am” (2000) bis hin zu ihrem hochgelobten Album “KASBEK” (2019) schaffen es die Golden Apes, jede Art von Greifbarkeit zu verweigern, hinter die Musik zurückzutreten, als wären sie nur Boten, die die Karte liefern, die dich führt, die dich hinausführt ins Land der Schwärme, zu den Orten, die dich erschrecken und beschützen…zu den Flüssen und den Wüsten bis hin zur Glückseligkeit…

Das neue Album “Our Ashes At The End Of The Day”, das Anfang des Jahres erschienen ist, führt diesen Weg auf beeindruckende und konsequente Weise fort…

2024 feiern die Golden Apes ihr 25. Bühnen-Jubiläum.

No Love Lost

No Love Lost spielen modernen Post-Punk, inspiriert von Bands der 80er
wie Joy Division, The Sound und Gang of Four, aber auch den Post-Punk
Revival-Bands der 2000er, allen voran Interpol. Die einzelnen
Instrumente stehen nie für sich allein, erst durch das Zusammenspiel von
Gitarren, Bass, Schlagzeug und Synthesizern ergibt sich ein Gesamtbild,
über dem sich der Gesang bewegt, oft wütend oder verzweifelt, aber auch
immer ein wenig melancholisch.