Foto: Georg Pieron, www.pieron-photography.de
Die Musik des Lichts
Vielleicht haben Sie das im Theater schon mal mitbekommen? Beim Schlussapplaus deuten die Schauspieler irgendwann nach oben, scheinbar ins Nichts. Und in diesem „scheinbaren „Nichts“ hinter den Zuschauern ist der Technikraum. Diese kleine Geste ist der Dank der Schauspieler an den Menschen, der dort oben sitzt und den Ton und das Licht während der Vorstellung „fährt“.
Was wäre das Theater ohne Licht? Die Schauspieler könnten nicht darin baden und die Zuschauer hätten nichts zu sehen, weil „die im Dunkeln sieht man nicht“. Aber im Ernst, Licht im Theater heißt nicht Lampen an und aus. Im Theater wird mit Licht künstlerisch gearbeitet, d.h. man erzeugt Lichtstimmungen entsprechend für jede Stimmung auf der Bühne. Und was wäre das Theater ohne Ton, all die Musiken, die Sounds und Geräusche, die wie von Zauberhand aus „dem Nichts“ da sind. Auf Stichwort muss die Musik, das entsprechende Geräusch kommen, muss das Licht gewechselt werden und mitunter müsste ein Theater Techniker mindestens 4 „gefühlte“ Arme haben, um all die Geräte zu bedienen.
Diese „Zauberer“ sind bei uns Ferdinand Waldenburg, Matthias Kleinjohann und allen voran Michael Kleinjohann. Bevor er zur Technik fand, studierte er an der Folkwang-Hochschule Kontrabass, gewann den Folkwang-Förderpreis und den Westfalen-Jazzpreis, spielte beim Zirkus Roncalli und tourte jahrelang u.a. mit Piet Klocke, Uli Beckerhoff, Cécile Verny u.v.a.
Seit 2004 arbeitet Michael Kleinjohann nun neben seinen musikalischen Tätigkeiten im Theater Freudenhaus, wo er neben der Betreuung der aktuellen Stücke auch für die künstlerisch-technische Einrichtung der Neuproduktionen verantwortlich ist. Ach, ja und den Einlass macht er auch, er ist nämlich der freundliche Herr, der Sie am Eingang begrüßt und ihre Karte kontrolliert.
Und Punkt 20 Uhr erlischt das Saallicht, öffnet sich der Vorhang und hinter den Zuschauern sitzt Michael Kleinjohann im „Nichts“ und fährt seine „gefühlten“ 4 Arme aus.