Wir freuen uns, dass das Grend, gemeinsam mit zehn anderen soziokulturellen Zentren in NRW, darunter auch das Forum Billebrinkhöhe und die Zeche Carl aus Essen, im Rahmen der Konzeptförderung für die kommenden drei Jahre vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW) gefördert wird.
Das zeigt uns, dass unsere Arbeit auch überregional von Bedeutung ist und das ist gerade in diesen, für uns alle sehr herausfordernden Zeiten, ein Starkes Zeichen und ein Lichtblick.
Unser Anspruch und öffentlicher Auftrag ist es “Kultur für Alle” zu machen.
Damit stehen wir in der Tradition der NEUEN Kulturpolitik, die Kunst, Kultur und Bildung als gesellschaftsbezogenes Teilhabeangebot mit ihren
generationen-‚ schichten- und nationalitätenübergreifenden Inhalten und Angeboten begreift.
Nach nun fast einem Vierteljahrhundert, das 25te Jubiläum feiern wir nächstes Jahr,
befinden wir uns Mitten in der Coronakrise mit allen dazugehörigen Herausforderungen für uns als freie Kultureinrichtung.
Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, einem Generationenwechsel im Team zu meistern
und unsere BesucherInnen noch stärker digital einzubinden und ein heterogenes Publikum zu erreichen.
Doch damit nicht genug (!)
Seit Beginn unserer Arbeit thematisieren wir in unseren Projekten und Produktionen
- den Strukturwandel des Ruhrgebiets,
- seine Identität als Einwanderungsregion und
- das Themenfeld Antirassismus,
- also „Aus Gastarbeitern werden Nachbarn und Freunde“
In der Konzeptförderung von 2006-2008 haben wir uns damit unter dem Titel
„Theater der Migranten“, auch damals dank der Förderung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, auseinandergesetzt.
Mit Beginn der Aktivitäten der sog. Steeler Jungs hat dieses Themenfeld
eine neue, traurige und zum Teil sehr frustrierende Perspektive bekommen;
Die Anfänge von dem, was in Dortmund Dorstfeld und in vielen anderen Region Deutschland zu beobachten ist, können wir auch 20 m vor unserer eigenen Tür beobachten.
Die Gefahr, dass Steele zu einem neuen Hotspot der rechten Szene in NRW wird, ist groß;
daher engagieren wir uns als Grend zusammen mit
- den lokalen Bündnissen „Steele bleibt bunt“
- und Essen stellt sich quer“ ,
- mit Politik
- und Verwaltung der Stadt
- sowie mit anderen relevanten Akteuren vor Ort
gegen einen solche Entwicklung.
Kultur und Kunst spielen dabei eine entscheidende Rolle;
- als verbindendes Element der Stadtgesellschaft,
- als Impuls- und Ideengeber und auch
- als Diskursplattform für Dialog,
- als Grenzziehung zu menschenverachtender Sprache und Handlung.
Wir sind sehr froh, dass wir nun die Möglichkeit haben, im Rahmen der dreijährigen Konzeptförderung den Bogen größer zu schlagen und so viele Menschen vor Ort zu (neuen) Verbündeten und Akteuren zu machen und so in unserem „Concept Interface“ neue Schnittstellen zum Morgen, zu einer Zukunft, die mehr durch Love- als durch Hatespeech geprägt ist, zu entwickeln.
Presseerklärung des Ministeriums:
https://www.mkw.nrw/presse/Konzeptfoerderung-soziokultureller-Zentren