Wenn nur noch Steine bleiben – Initiative für einen Gedenkort der Vergessenen Opfer nationalsozialistischer Gewalt auf dem Parkfriedhof in Essen-Huttrop
Von Sonntag, 26.05., bis Donnerstag, 06.06., im Stadtteilraum des GREND, Erdgeschoss, erste Tür rechts vor dem Treppenaufgang.
Öffnungszeit der Ausstellung:
- Di – Fr und So: 16:00 bis 20:00 Uhr
- Sa: 10:00 bis 20:00 Uhr
- montags geschlossen
- Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 26.05.2024 um 11:00 Uhr
- Termin entfällt!
Diskussion zur Progromnacht: 28.05.2024, 19:00 Uhr - Kino- und Diskussionsabend: 06.06.2024, 19:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Eine Grabanlage, versteckt gelegen auf dem Parkfriedhof neben der alten Totenhalle; Grabsteine, von Bodendeckern überwuchert, die Inschriften kaum noch zu entziffern. So wird an 52 Essener Bürger:innen erinnert, die zwischen 1933 und 1945 in den deutschen Konzentrationslagern ermordet und hier beigesetzt wurden. Seit 2016 arbeiten Schüler:innen des Victoria-Gymnasiums, des Burggymnasiums und der UNESCO- Schule ihre Biografien auf, geben diesen Steinen ein Gesicht und den hier Beigesetzten ihre Geschichte zurück.
„Wenn nur noch Steine bleiben“ heißt das Projekt, das von Mnemosyne – Forum für Erinnerungskulturen e.V. in Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und dem Haus der Essener Geschichte betrieben wird. Hier kam auch der Gedanke auf, diesen vergessenen Gräbern ein neues Aussehen zu geben, die Grabanlage in eine lebendige Gedenkstätte umzuwandeln. Dem Gedanken folgte die Tat: Auszubildende der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei am Berufskolleg Essen-Ost entwickelten ein neues Konzept für die Anlage, das dann Schüler:innen des Burggymnasiums in eine Wanderausstellung umgesetzt haben, die wir Ihnen nun auch im Grend zeigen wollen.
Das hier vorgestellte Konzept für die Gedenkstätte verstehen wir als einen offenen Prozess, über den wir mit Ihnen in die Diskussion kommen wollen:
- Braucht es eine solche Gedenkanlage überhaupt?
- Welche Aufgaben soll sie erfüllen? Wie soll sie aussehen?
Das sind Fragen, die wir gerne mit Ihnen hier im Viertel diskutieren möchten. Und vielleicht wollen Sie ja dann auch Partner oder Partnerin unseres Projektes werden. Eingeladen dazu sind Sie.
Eröffnung der Ausstellung ist am Sonntag, 26.05.2024 um 11:00 Uhr im GREND
Die Eröffnung wird eingeleitet durch den Historiker Thomas Hammacher von MNEMOSYNE – Forum für Erinnerungskulturen e.V.. Hier haben Sie dann auch die Möglichkeit, mit den Projektverantwortlichen ins Gespräch zu kommen. Nach der Eröffnung besteht die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Besuch der Grabanlage auf dem Parkfriedhof. Für Interessierte bieten wir im Anschluß daran auch die Möglichkeit einer geführten Besichtigung der weiteren Gedenkanlagen auf dem Parkfriedhof.
Während der Laufzeit der Ausstellung bieten wir zwei weitere Programmpunkte im GREND im Stadtteilraum im Erdgeschoss an:
28.05.2024, 19:00 Uhr: Diskussion zur Progromnacht
Die Ereignisse am 09. und 10. November 1938 waren ein wichtiges, vielleicht sogar das entscheidende Eskalationsmoment in einer Entwicklung, die dann mit der Wannseekonferenz im Januar 1942 und den Vernichtungslagern im besetzten Polen ihren schrecklichen Höhepunkt erreichte.
Wie hat es dazu kommen können und kann die Erinnerung an dieses Ereigniss, hier am Beispiel der Zerstörung der Steeler Synagoge, uns heute helfen, vergleichbare Entwicklungen zu erkennen und ihnen vorzubeugen?
Zu den Ereignissen in Steele liegen uns inzwischen die Originalakten in Kopie vor, die wir im im Rahmen unseres Projektes “Wenn nur noch Steine bleiben” ab August einer eingehenden Prüfung unterziehen werden. Hier hoffen wir dann auch noch weitere Unterlagen zu finden.
Gemeinsam mit Ihnen wollen wir hierzu disktuieren.
Ort: Kulturzentrum GREND, Stadtteilraum, EG
06.06.2024, 19:00 Uhr: Kino- und Diskussionsabend
Wir zeigen im GREND den Film “…DASS DAS HEUTE IMMER NOCH SO IST – KONTINUITÄTEN DER AUSGRENZUNG” (2016, Initiative für einen Gedenkort ehemaliges KZ Uckermark; Dauer: 60 min.)
Der Film schildert exemplarisch die Geschichte von Verfolgung und Stigmatisierung sogenannter Asozialer im Nationalsozialismus.Maria Potrzeba wurde vorgeworfen, eine sexuelle Beziehung zu dem polnischen Zwangsarbeiter Florian Spionska zu haben. Sie war zu diesem Zeitpunkt 14 Jahre alt. Nach einem Verhör durch die Gestapo wurde sie in das Jugendkonzentrationslager Uckermark eingeliefert.
Maria leidet bis heute unter der Verfolgung.
Ort: Kulturzentrum GREND, Stadtteilraum, EG
Veranstalter und Ansprechpartner:
- Thomas Hammacher c/o Mnemosyne – Forum für Erinnerungskulturen e.V. , mail@forum-mnemosyne.de